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Wissen, das Sie fürs Trading benötigen

• Knock-out-Produkte ohne Laufzeitbegrenzung. Das

Zertifikat verlängert sich immer wieder, indem der

Basispreis im Zeitablauf angepasst wird.

• Knock-out-Produkte ohne Laufzeitbegrenzung mit

Stopp-Loss. Hier gibt es neben dem Basispreis eine

vorgelagerte Stopp-Loss-Schwelle, bei deren Erreichen

das Produkt wertlos verfällt.

Einfache Berechnung

Der große Vorteil bei Hebelzertifikaten ist die einfache

Berechnung, da Volatilitätseinflüsse keine große Rolle

spielen. Der Kurs berechnet sich über einen Inneren Wert,

der sich aus der Differenz des Basiswertkurses und dem

Basispreis ergibt.

(Aktueller Kurs des Basiswertes - Knock-out) x

Bezugsverhältnis

Knock-out-Produkte sind ideal für spekulative Trades auf

Einzelwerte, die ein erhöhtes Risiko bergen. Der Basis-

preis wirkt in jedem Fall als garantierter Stopp, über den

hinaus keine weiteren Verluste möglich sind. Damit kön-

nen Trader ihr Maximalrisiko genau kalkulieren. Gegen-

über Optionsscheinen besteht der Vorteil, dass es – je

nach Produkttyp – kein oder nur ein geringes Aufgeld gibt

und der Einfluss der Volatilität auf die Preisbildung ver-

nachlässigt werden kann.

Faktorzertifikate

Faktorzertifikate ermöglichen es, mit konstantem Hebel

an der täglichenWertentwicklung eines Basiswertes (pro-

zentuale Wertveränderung innerhalb eines Handelstages

gegenüber Schlusskurs des Vortages) teilzuhaben. In der

Regel sind Faktorzertifikate für Aktienindizes, Rohstoffe

oder Rohstoffindizes erhältlich und weisen Hebel von

zwei bis zehn auf. Im Vergleich zu anderen Hebelproduk-

ten kommen sie ohne Basispreis, Knock-out-Schwelle und

Laufzeitbegrenzung aus, da sie eine von einer externen

Stelle (zum Beispiel Deutsche Börse) berechnete, gehe-

belte Variante des zugrunde liegenden Index abbilden.

Faktorzertifikate sind vor allem dann interessant, wenn

man eine täglich kontinuierliche Kursentwicklung in eine

bestimmte Richtung erwartet. Dabei sollte es möglichst

keine oder nur kleine Rücksetzer geben, damit sich der

Hebel Tag für Tag ideal entfalten kann. Schwankt der Basis-

wert dagegen hochvolatil seitwärts, entstehen auch dann

Verluste, wenn der Index später per Saldo unverändert

notiert. Zu beachten ist hierbei nämlich der Basiseffekt:

Sinkt der Basisindex beispielsweise um fünf Prozent und

erholt sich in den kommenden Tagen um denselben Wert,

so steht der Index dann wieder auf seinem Anfangsniveau.

Nicht so beim Faktorzertifikat. Da die Zuwächse der Erho-

lung von einem tieferen Level ausgingen, liegt der Wert am

Ende entsprechend unterhalb des Anfangsniveaus.

Was ist ein Bezugsverhältnis?

Das Bezugsverhältnis hat sowohl für Aktien- als

auch Optionsscheinbesitzer eine Bedeutung:

Wenn ein Unternehmen eine Kapitalerhöhung

durchführt und neue Aktien ausgibt, dann erhal-

ten Anleger meist Bezugsrechte für diese, um den

Verwässerungseffekt auszugleichen. Das Bezugs-

verhältnis gibt dabei die Relation des bisher be-

stehenden Grundkapitals zum Grundkapital der

Kapitalerhöhung an. Je nach Umfang der Kapital­

erhöhung könnte einem Aktionär so beispielswei-

se für je zehn alte Aktien im Besitz ein Bezugsrecht

für eine neue Aktie zustehen. Das Bezugsverhältnis

wäre dann 10:1.

Bei Zertifikaten und Hebelprodukten wie Turbos oder

Optionsscheinen wird das Bezugsverhältnis manch-

mal auch als Ratio bezeichnet. Es gibt an, welcher

Anteil des Basiswertes durch den Optionsschein ab-

gebildet wird. Beträgt beispielsweise bei einem Ak-

tien-Optionsschein das Bezugsverhältnis 0,1, so

bräuchte man zehn Optionsscheine, um eine Aktie

abzubilden. Mithilfe des Bezugsverhältnisses lassen

sich Produkte verschiedener Anbieter vergleichen, in-

dem man alle auf ein Bezugsverhältnis von 1,0 hoch-

rechnet (homogenisieren). Dadurch lassen sich die

Höhe des Aufgeldes sowie Spreads einfacher verglei-

chen und somit das günstigere Produkt identifizieren.

Dirk Heß

Co-Head EMEA

Warrants

Sales & Distri-

bution bei der

Citigroup

Hebelzertifikate bieten dem Trader ein breites Spektrum an

Möglichkeiten, überproportional sowohl Long und Short auf

einen Basiswert zu setzen. Dank ihrer Konstruktion kön-

nen Hebelprodukte für den Privatinvestor vorteilhaft in der

Portfolioallokation sein. Aufgrund des Risikos des Totalver-

lusts, sollte dennoch immer ein striktes Risiko- und Money-

Management eingehalten werden.

Fazit