Previous Page  71 / 114 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 71 / 114 Next Page
Page Background

|

71

|

Wissen, das Sie fürs Trading benötigen

Inhaberschuldverschreibungen

dar)

und Währungs-ETCs (bilden Wäh-

rungsstrategien und -körbe ab).

Zahlreiche Vorteile

ETFs haben eine sehr übersichtli-

che und einfache Preisstruktur und

gehören zu den kostengünstigsten

Anlageprodukten überhaupt. Beim

Erwerb über die Börse entfallen Aus-

gabeaufschläge und Rücknahmege-

bühren. Darüber hinaus sind keine

Sicherheitsleistungen zu hinterle-

gen. Lediglich eine geringe jährliche

Verwaltungsgebühr und die Trans-

aktionskosten, die der Broker oder

die Bank für die Ausführung von Kauf- und Verkaufsauf-

trägen erheben, fallen an. Die Gesamtkostenquote (TER

= Total Expense Ratio) beträgt je nach ETF zwischen teils

unter 0,1 Prozent bis zu einem Prozent und ist bei allen

Anbietern zumindest für die Standardprodukte ähnlich.

Für Trader ergeben sich interessante Möglichkeiten wie

Long- und Short-Positionen (Short ETFs) und den Handel

mit Hebeln (Hebel-ETFs). Sie können in beliebigen Positi-

onsgrößen in Schritten von einemStück gehandelt werden

und bieten eine schnelle Ausführungsgeschwindigkeit.

Da die Fonds einen Index im Verhältnis 1:1 abbilden und

die Zusammensetzung zudem täglich veröffentlicht wird,

ist die Preisbildung für den Anleger leicht nachvollziehbar.

So kann er schnell auf Marktbewegungen reagieren und

ohne großen Aufwand die Kontrolle über seine Anlage

behalten. Des Weiteren zeichnet sich der ETF-Handel in

der Regel durch geringe Geld/Brief-Spannen und hohe

Liquidität aus. Dafür sorgen die fortlaufend gestellten

An- und Verkaufskurse der Market Maker. Weiterhin pro-

fitieren Sie mit ETFs von den Dividenden und Zinsaus-

schüttungen des jeweiligen Basiswertes. So werden bei

ETFs die Dividenden entweder reinvestiert (thesauriert)

oder an die Anteilsinhaber ausgezahlt.

Bei ETFs handelt es sich um ein Sondervermögen, das

strikt getrennt vom Betriebsvermögen der Fondsgesell-

schaft verwaltet wird. Aus diesem Grund besteht beim

ETF-Trading kein Emittentenrisiko.

Unterschiede in der Struktur

Eine wichtige Größe im ETF-Handel ist der soge-

nannte „Tracking Error“. Er beschreibt die Differenz der

Wert¬entwicklung zwischen einemETF und seiner Bench-

mark, also dem abgebildeten Index. Gründe dafür sind

– neben den geringen Gebühren –, dass manche Aktien

ETFs stellen einen wichtigen Grundbaustein eines Portfo-

lios dar und sind daher für langfristige Anleger interessant.

Sie bieten Zugang zu fast allen Märkten und Anlageklassen,

sodass Anleger ihr Portfolio individuell strukturieren und

gewichten können. Ein großer Vorteil sind auf Dauer vor

allem die gegenüber klassischen Investmentfonds deutlich

niedrigeren Gebühren. Für kurz- bis mittelfristiges Trading

können gehebelte oder Short-ETFs eingesetzt werden.

Fazit

aufgrund unterschiedlicher Bestimmungen nicht gekauft

werden können, Dividenden in der Realität anders ausge-

zahlt werden, als der Index sie berechnet, oder sie anders

besteuert werden, als der Index annimmt. Andere Anbie-

ter führen sogenannte Swap-basierte ETFs, bei denen der

Tracking Error äußerst gering ist.

Damit kommen wir zu den zwei grundlegenden ETF-Arten:

1) voll replizierend und 2) Swap-basiert (Bild 1). Ein voll

replizierender ETF kauft in der Regel alle Wertpapiere des

zugrunde liegenden Index und hält diese als Fondsvermö-

gen. So findet eine genaue Nachbildung des Index statt.

Ein Swap ist ein Tauschgeschäft zwischen zwei Parteien.

Um die genaue Abbildung des Index zu erreichen, geht

der Fondsmanager eine Swap-Vereinbarung ein, durch

die er die Performance der vom Fonds gehaltenen Wert-

papiere gegen die Performance des Index tauscht. Ein

Swap-basierter ETF investiert in eine Auswahl von Aktien

und lässt sich die Index-Performance über einen Swap

von einer Investmentbank garantieren. Hier verbleibt ein

theoretisches Restrisiko für den unwahrscheinlichen Fall,

dass die beteiligte Bank pleitegeht.

Was sind klassische Fonds?

Fonds investieren je nach Mandat in

Aktien, Renten, Immobilien, Rohstoffe

und den Geldmarkt. Anleger haben

die Möglichkeit, mit geringen Kapital-

beträgen eine hohe Risikostreuung

durch ein breit diversifiziertes Port-

folio zu erreichen. Beim Kauf eines

Fondsanteils wird ein Anteil am Son-

dervermögen einer Kapitalanlagege-

sellschaft (KAG) erworben. In dieser

verwalten Fondsmanager das Ver-

mögen anhand der Rahmenbedin-

gungen des Anlagemandats. Durch

seinen Anteil am Fonds partizipiert

der Anleger an der Entwicklung des

Portfolios. Die Fondsgesellschaft

kann auch bestimmte Schwerpunkte

bei der Branche oder der Region set-

zen. Bei aktiv gemanagten Fonds

stellt der Fondsmanager das Port-

folio zusammen, trifft die Kauf- und

Verkaufsentscheidungen und ersetzt

gegebenenfalls bestehende Positi-

onen mit neuen.