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Wissen, das Sie fürs Trading benötigen
Inhaberschuldverschreibungen
dar)
und Währungs-ETCs (bilden Wäh-
rungsstrategien und -körbe ab).
Zahlreiche Vorteile
ETFs haben eine sehr übersichtli-
che und einfache Preisstruktur und
gehören zu den kostengünstigsten
Anlageprodukten überhaupt. Beim
Erwerb über die Börse entfallen Aus-
gabeaufschläge und Rücknahmege-
bühren. Darüber hinaus sind keine
Sicherheitsleistungen zu hinterle-
gen. Lediglich eine geringe jährliche
Verwaltungsgebühr und die Trans-
aktionskosten, die der Broker oder
die Bank für die Ausführung von Kauf- und Verkaufsauf-
trägen erheben, fallen an. Die Gesamtkostenquote (TER
= Total Expense Ratio) beträgt je nach ETF zwischen teils
unter 0,1 Prozent bis zu einem Prozent und ist bei allen
Anbietern zumindest für die Standardprodukte ähnlich.
Für Trader ergeben sich interessante Möglichkeiten wie
Long- und Short-Positionen (Short ETFs) und den Handel
mit Hebeln (Hebel-ETFs). Sie können in beliebigen Positi-
onsgrößen in Schritten von einemStück gehandelt werden
und bieten eine schnelle Ausführungsgeschwindigkeit.
Da die Fonds einen Index im Verhältnis 1:1 abbilden und
die Zusammensetzung zudem täglich veröffentlicht wird,
ist die Preisbildung für den Anleger leicht nachvollziehbar.
So kann er schnell auf Marktbewegungen reagieren und
ohne großen Aufwand die Kontrolle über seine Anlage
behalten. Des Weiteren zeichnet sich der ETF-Handel in
der Regel durch geringe Geld/Brief-Spannen und hohe
Liquidität aus. Dafür sorgen die fortlaufend gestellten
An- und Verkaufskurse der Market Maker. Weiterhin pro-
fitieren Sie mit ETFs von den Dividenden und Zinsaus-
schüttungen des jeweiligen Basiswertes. So werden bei
ETFs die Dividenden entweder reinvestiert (thesauriert)
oder an die Anteilsinhaber ausgezahlt.
Bei ETFs handelt es sich um ein Sondervermögen, das
strikt getrennt vom Betriebsvermögen der Fondsgesell-
schaft verwaltet wird. Aus diesem Grund besteht beim
ETF-Trading kein Emittentenrisiko.
Unterschiede in der Struktur
Eine wichtige Größe im ETF-Handel ist der soge-
nannte „Tracking Error“. Er beschreibt die Differenz der
Wert¬entwicklung zwischen einemETF und seiner Bench-
mark, also dem abgebildeten Index. Gründe dafür sind
– neben den geringen Gebühren –, dass manche Aktien
ETFs stellen einen wichtigen Grundbaustein eines Portfo-
lios dar und sind daher für langfristige Anleger interessant.
Sie bieten Zugang zu fast allen Märkten und Anlageklassen,
sodass Anleger ihr Portfolio individuell strukturieren und
gewichten können. Ein großer Vorteil sind auf Dauer vor
allem die gegenüber klassischen Investmentfonds deutlich
niedrigeren Gebühren. Für kurz- bis mittelfristiges Trading
können gehebelte oder Short-ETFs eingesetzt werden.
Fazit
aufgrund unterschiedlicher Bestimmungen nicht gekauft
werden können, Dividenden in der Realität anders ausge-
zahlt werden, als der Index sie berechnet, oder sie anders
besteuert werden, als der Index annimmt. Andere Anbie-
ter führen sogenannte Swap-basierte ETFs, bei denen der
Tracking Error äußerst gering ist.
Damit kommen wir zu den zwei grundlegenden ETF-Arten:
1) voll replizierend und 2) Swap-basiert (Bild 1). Ein voll
replizierender ETF kauft in der Regel alle Wertpapiere des
zugrunde liegenden Index und hält diese als Fondsvermö-
gen. So findet eine genaue Nachbildung des Index statt.
Ein Swap ist ein Tauschgeschäft zwischen zwei Parteien.
Um die genaue Abbildung des Index zu erreichen, geht
der Fondsmanager eine Swap-Vereinbarung ein, durch
die er die Performance der vom Fonds gehaltenen Wert-
papiere gegen die Performance des Index tauscht. Ein
Swap-basierter ETF investiert in eine Auswahl von Aktien
und lässt sich die Index-Performance über einen Swap
von einer Investmentbank garantieren. Hier verbleibt ein
theoretisches Restrisiko für den unwahrscheinlichen Fall,
dass die beteiligte Bank pleitegeht.
Was sind klassische Fonds?
Fonds investieren je nach Mandat in
Aktien, Renten, Immobilien, Rohstoffe
und den Geldmarkt. Anleger haben
die Möglichkeit, mit geringen Kapital-
beträgen eine hohe Risikostreuung
durch ein breit diversifiziertes Port-
folio zu erreichen. Beim Kauf eines
Fondsanteils wird ein Anteil am Son-
dervermögen einer Kapitalanlagege-
sellschaft (KAG) erworben. In dieser
verwalten Fondsmanager das Ver-
mögen anhand der Rahmenbedin-
gungen des Anlagemandats. Durch
seinen Anteil am Fonds partizipiert
der Anleger an der Entwicklung des
Portfolios. Die Fondsgesellschaft
kann auch bestimmte Schwerpunkte
bei der Branche oder der Region set-
zen. Bei aktiv gemanagten Fonds
stellt der Fondsmanager das Port-
folio zusammen, trifft die Kauf- und
Verkaufsentscheidungen und ersetzt
gegebenenfalls bestehende Positi-
onen mit neuen.