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Wissen, das Sie fürs Trading benötigen

Hebelprodukte sind ein guter Weg, um Trading-Chancen

mit genau kalkuliertem Risiko zu nutzen. Dennoch ist bei

jedem Trade der Verlust des eingesetzten Kapitals möglich,

weshalb immer nur ein kleiner Anteil des Trading-Kontos

riskiert werden sollte. Außerdem sollten Trader genau wis-

sen, wann welches Produkt sinnvoll erscheint und wie sie

ihre Orders strategisch sinnvoll platzieren.

Fazit

10 000 Euro verfügbar haben und beim Kauf zahlen. Der

Hebel beträgt bei der Aktie also 1, da wir 10 000 Euro für

eine Position im Wert von 10 000 Euro zahlen.

Unser Broker bietet aber eine Margin von zehn Prozent

an. Das heißt, wir müssen nur zehn Prozent unserer

Gesamtposition als Sicherheit hinterlegen, also 1000 Euro

(10 Euro je CFD x 100 Stück). Für die übrigen 9000 Euro

könnten wir nun weitere Trades eröffnen (also weitere

Risiken eingehen), was beim Aktienhandel nicht geht, da

das Geld in der Position gebunden ist.

Steigt der Kurs der Aktie (und damit der Kurs des

CFDs) auf 105 Euro, erzielen wir einen Buchgewinn von

500 Euro. Das entspricht der Hälfte der Sicherheitsleistung

und ergibt eine Performance von 50 Prozent. Bei der Aktie

wurde hingegen der volle Preis bezahlt, was bei der Kurs-

steigerung einer Rendite von nur fünf Prozent entspricht.

Das Beispiel funktioniert natürlich ebenso im Verlust-

fall: Fällt die Aktie auf 95 Euro, liegen wir analog dazu

500 Euro hinten. Fällt die Aktie X nun auf 90 Euro, ist

unsere Margin aufgebraucht und wir müssen eine weitere

Margin nachschießen – es sei denn, die Nachschusspflicht

ist ausdrücklich ausgeschlossen, wie es künftig im CFD-

Bereich vorgeschrieben sein wird.

Wenn wir unseren Trade bei Verlusten nicht glattstellen,

können wir also mehr als nur die anfangs gezahlte Margin

verlieren. Allerdings wird in der Regel der Broker die Posi-

tionen zwangsliquidieren, um nicht später den Nachfor-

derungen gegenüber dem Kunden nachlaufen zu müssen.

Positionen sollten also von Vornherein nicht „überhe-

belt“ werden, indem Trader ein konsequentes, defensives

Risiko-Management anwenden. Bei nur einer Position in

moderater Größe mag dieses Problem nicht so schwer-

wiegend erscheinen. Stellen Sie sich aber vor, ein Tra-

der würde mit seinem 10 000-Euro-Konto nicht 100,

sondern 500 CFDs auf die Aktie X kaufen (Gegenwert

50 000 Euro), oder fünf verschiedene Positionen mit je

10 000 Euro Gegenwert eröffnen. Das kann er, wenn die

Margin bei zehn Prozent liegt – er zahlt anfangs „nur“

5000 Euro Margin. Läuft der Markt aber ausreichend

stark gegen ihn, kann er sehr schnell die gesamte Margin

verlieren, muss neue nachlegen (verbleibende 5000 Euro

auf dem Handelskonto) und läuft Gefahr, sein gesamtes

Handelskapital zu verlieren. Das wäre der Fall, wenn die

Aktie X, auf die er 500 CFDs gekauft hat, auf 80 Euro fällt

(-20 Euro x 500 Stück = -10 000 Euro).

Risikoparameter beim Trading

Nichts erscheint logischer, als sich gegen einen Verlust des

Handelskapitals zu schützen. Gerade bei Hebelprodukten

gehört deshalb des richtige Risiko- und Money-Manage-

ment zum A und O. Legen Sie stets ein Maximalrisiko fest,

also bei welcher Verlustschwelle der Handel eingestellt

wird. Es macht schließlich wenig Sinn, so lange zu traden,

bis das gesamte Handelskapital aufgebraucht ist. Dazu

eignet sich beispielsweise ein Stopp-Loss.

Weiterhin können Sie das sogenannte Positionsrisiko

bestimmen, also welcher Prozentsatz des Handelskapi-

tals riskiert wird. Sie legen beispielsweise fest, dass Sie

maximal 0,5 Prozent pro Trade riskieren möchten. Auf

dieser Basis können Sie in Kombination mit dem festge-

legten Stopp die richtige Anzahl der zu handelnden Hebel-

produkte festlegen.

Mithilfe dieser Risikoparameter ist gewährleistet, dass Sie

zu jedem Zeitpunkt wissen, welche Risiken Sie im Depot

haben. Das übergeordnete Ziel ist klar und deutlich: das

eigene Kapital vor Verlusten zu schützen. Denn ohne Kapi-

tal nützen die vielen Chancen an den Börsen dem Trader

nichts mehr – weil er sie nicht mehr wahrnehmen kann.

Nichts erscheint logischer,

als sich gegen einen Verlust des Handelskapitals zu schützen.