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www.comdirect.deWissen, das Sie fürs Trading benötigen
kommen sie ohne Basispreis, Knock-out-Schwelle und
Laufzeitbegrenzung aus, da sie eine von einer externen
Stelle (zum Beispiel Deutsche Börse) berechnete, gehe-
belte Variante des zugrunde liegenden Index abbilden.
Das ermöglicht eine transparente Entwicklung des
Zertifikatekurses.
Zu beachten ist hier allerdings der sogenannte Basisef-
fekt. Sinkt der Basisindex beispielsweise um fünf Prozent
und erholt sich in den kommenden Tagen um densel-
ben Wert, so steht der Index dann wieder auf seinem
Anfangsniveau. Nicht so beim Faktorzertifikat. Da die
Zuwächse der Erholung von einem
tieferen Level ausgingen, liegt der
Wert am Ende entsprechend unter-
halb des Anfangsniveaus.
Bei Optionsscheinen gibt es eben-
falls einen Basispreis, der aber
während der Laufzeit über- und
unterschritten werden kann – ohne,
dass das Produkt wertlos verfällt.
Zudem haben Optionsscheine eine
feste Laufzeit. Neben dem Kurs der
Aktie gibt es aber verschiedene Ein-
flussgrößen, die sich auf den Opti-
onsscheinkurs auswirken, darunter
vor allem die Volatilität und die Rest-
laufzeit (siehe Seite 76).
Contracts for Difference (CFDs)
Statt wie beim normalen Aktien-
handel den vollen Wert der Position
zu bezahlen, reicht es bei CFDs aus,
nur einen Bruchteil davon in Form
einer Sicherheitsleistung (Margin)
beim Broker zu hinterlegen. Dadurch
ergibt sich entsprechend eine
Hebelwirkung.
Die Höhe der Margin variiert von Bro-
ker zu Broker und je nach Basiswert.
Bei Aktien sind es meist zwischen
fünf und 20 Prozent. Bei Indizes
und Währungen sind die Margin-Sätze viel niedriger, im
Bereich von einem bis zwei Prozent. Letzteres entspricht
einem Hebel von 100 beziehungsweise 50.
Die Faustformel lautet: ein Prozent Margin entspricht
einem Hebel von 100 (Hebel = 100 / Margin (in Prozent)).
Anfängern ist zu raten, mit einem kleinen Hebel zu star-
ten und das Risiko stets im Blick zu haben.
Dazu ein einfaches Beispiel (Tabelle 1): Aktie X notiert bei
100 Euro. Gehen wir von steigenden Kursen aus, kaufen
wir beispielsweise 100 CFDs auf diese Aktie. Bei unse-
rem Aktien-Trade müssen wir dafür den Gegenwert von
Was ist der effektive Hebel?
Der effektive Hebel ist etwas
anderes als der vom Broker
angebotene Hebel. Letzterer
definiert lediglich, wie viel
Kapital für eine Position hin-
terlegt werden muss. Der ef-
fektive Hebel berechnet sich
folgendermaßen:
Effektiver Hebel =
gewählte Handelsgröße /
Kontostand des Traders
Beispiel: Die Positionsgrö-
ße soll 100 000 Einheiten
EUR/USD (ein Lot) betra-
gen, das Trading-Kapital ent-
spricht 10 000 Euro. Demnach
ergibt sich der effektive Hebel
zu 10:1 (100 000 / 10 000).
Vor allem für Anfänger ist
es ratsam, einen möglichst
geringen effektiven Hebel
von beispielsweise maximal
zehn anzuwenden.
Christoph
Thate
Produkt-
manager
Trading bei
comdirect
T1)
CFD versus Direktinvestment
CFD
Aktie
CFD
Aktie
5% Kursanstieg
5% Kursrückgang
Kaufkurs
100 Euro
100 Euro
100 Euro
100 Euro
Stückzahl
100
100
100
100
Kapitalbedarf
1000 Euro
(10% Margin)
10 000 Euro
1000 Euro
(10% Margin)
10 000 Euro
Verkaufskurs
105 Euro
105 Euro
95 Euro
95 Euro
Gewinn/Verlust
500 Euro
500 Euro
-500 Euro
-500 Euro
Rendite in %
50%
5%
-50%
-5%
Hebel
10
1
10
1
Die Tabelle zeigt, dass Trader mit CFDs über den hohen Hebel überdurchschnittlich profitieren
können. Analog dazu können Trader bezogen auf das eingesetzte Kapital durch den Hebelef-
fekt schnell hohe Verluste einfahren.
Quelle:
www.traders-mag.com