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www.comdirect.deWieso, weshalb, warum
Gleichzeitig sind viele Menschen in Aktien investiert und
profitieren, wenn die Kurse über lange Zeit steigen – so
wie in den letzten sieben Jahren. Der deutsche Sparer
geht zwar auf Nummer sicher, aber hat auch nichts davon
– und wenn Inflation aufkommt, verliert er real betrachtet
sogar.
Insgesamt sind verschiedene Faktoren ausschlagge-
bend für das unterschiedliche Sparverhalten: kulturelle
Unterschiede, Höhe des Einkommens, Durchschnittsal-
ter der Bevölkerung, Lebensstandard und konjunkturelle
Entwicklung. Verantwortlich sind auch strukturelle
Aspekte des jeweiligen Landes. Wer in exportorientier-
ten Ländern wie Deutschland oder China lebt, spart mehr
als in konsumorientierten Staaten wie den USA. Gene-
rell gilt auch: Herrscht eine Krise, wird mehr gespart; in
Boom-Phasen dagegen steigen die Ausgaben für den
privaten Konsum. Seit der europäischen Staatsschul-
denkrise stieg außerdem auch die Sparquote in vielen
EU-Ländern.
Die Auswirkungen des Sparens
Es ist allemal besser, wenn Sie Ihr
Geld in eine Lebensversicherung oder
in einen Bausparvertrag stecken, als
es sich unters Kopfkissen zu legen –
oder es ohne Verstand aus dem Fens-
ter zu werfen. Wenn aber insgesamt
zu viel gespart wird, ergeben sich auch
nachteilige Effekte. Kommt kein Geld
mehr in Umlauf, bricht der Konsum als
stützende Säule der Wirtschaft ein.
Firmen müssen ihren Mitarbeitern
aufgrund der schlechten Auftrags-
lage kündigen, die Arbeitslosenquote
steigt und es folgt ein Absinken des
Wirtschaftswachstums.
Hinzu kommt, dass viele Deutsche
bei der Geldanlage beziehungsweise
der Altersvorsorge zwar auf sichere,
aber gleichzeitig auf niedrige Ren-
dite setzen. Die Lebensversicherung
und der Bausparvertrag sind hier die
Klassiker. Dieses Anlageverhalten
Die Grafik zeigt den marktbreiten US-amerikanischen S&P 500 Index seit dem Jahr 1951 als
Monats-Chart (logarithmische Kursachse). Baissen und Crashs sind hier nur als kleine Rück-
setzer im Aufwärtstrend zu erkennen. Langfristig und im Durchschnitt über viele Aktien zahlt
sich eine Investition in unternehmerisches Risiko aus.
Quelle: www.tradesignalonline.com; Kurs in Punkten; beachten Sie die Hinweise zu Chart- und WertentwicklungsangabenB2)
Langfrist-Chart S&P 500
Was ist eine Hausse und Baisse?
Hausse und Baisse sind aus dem
Französischen übernommene Be-
zeichnungen für bestimmte Markt-
phasen. Eine Hausse zeichnet sich
durch mittel- oder langfristig stei-
gende Kurse, also eine starke Auf-
wärtsbewegung aus. Eine Baisse ist
dagegen eine Marktphase, die mittel-
oder langfristig fallende Kurse bezie-
hungsweise eine starke Abwärtsbe-
wegung aufweist.
Beim Börsenhandel werden auch noch
andere Begriffe für diese Marktphasen
verwendet, wie beispielsweise Bul-
len- oder Bärenmarkt. Ersterer trifft
auf die Beschreibung der Hausse zu –
die Kurse steigen–, während letzte-
rer einer Baisse entspricht – die Kurse
fallen. Mit einer Long-Position setzt
man auf steigende Kurse. Short-
Positionen profitieren dagegen von
fallenden Kursen.