33 den verschiedenen Vermögenswerten verstehen, können Sie erkennen, wann eine Veränderung eintritt. Mit Blick auf Bild 3 sollten Sie Folgendes im Auge behalten: • Wird der US-Dollar wieder auf einen Mittelwert zurückfallen oder weiter steigen? • Wird Gold seinen Aufwärtstrend fortsetzen oder umkehren? • Wird Rohöl seinen Abwärtstrend fortsetzen? Die Beziehungen zwischen den Märkten helfen Ihnen, Trends zu analysieren, Wahrscheinlichkeiten zu bestimmen und sich für das Ihrer Meinung nach optimale Szenario zu positionieren. Noch wichtiger ist die Planung des Risikos, denn alle großen Verluste beginnen als kleine. Nr. 4: eine Megacap-Aktie In den vergangenen Jahren war es eine gute Idee, einen der Megacap-Wachstumswerte (Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Alphabet; FAANG) zu verfolgen. Im Aufwärtstrend der Aktienmärkte nach der Covid-Phase waren Wachstumswerte ziemlich dominant. Wenn Sie die FAANG-Einzelcharts heranziehen, werden Sie sehen, dass sie eine ähnliche Bewegung aufweisen. Im Alphabet-Chart können Sie zum Beispiel deutlich die Parallelen von der Aufwärts- zur Abwärtsbewegung erkennen. Ähnliches gilt auch für die anderen FAANG-Aktien. Bei der Analyse brauchen Sie sich eigentlich nur eine große Wachstumsaktie herauszupicken. Davon ausgehend können Sie die drei wichtigsten Anlageeigenschaften herausarbeiten: Trends erkennen, Trends folgen und vorhersehen, wann die Trends erschöpft sind. Bild 4 zeigt den relativen Vergleich der Alphabet-Aktie zum S&P 500. Sie können sich 2023 auch für eine andere Megacap-Aktie entscheiden. Schauen Sie sich an, welcher Sektor sich gut entwickelt und welche Aktie dort führend ist. Nr. 5: ein Marktbreitechart Der fünfte Chart könnte aus einer Reihe von Charts bestehen. Es geht um die vorherrschenden Marktbedingungen und die internen Veränderungen. Gehen wir vom S&P 500 aus, dann könnte der Marktbreitechart TRADERS´ 02.2023 Der Chart zeigt eine Gegenüberstellung von Kursverlauf und ADL. Die ADL berechnet sich aus der Differenz zwischen steigenden und fallenden Aktien des Index. Es gilt die Regel: Jeder Trendlinienbruch im Kursverlauf sollte durch die ADL bestätigt werden. In vielen Fällen ergibt sich sogar eine vorauslaufende Funktion der ADL: Der Trendlinienbruch entsteht also zunächst in der ADL und schlägt sich danach im Kursverlauf nieder. Quelle: www.amibroker.com eine Advance-Decline-Line, ein McClellan-Oszillator oder auch ein Differenzverlauf aus neuen Hochs und Tiefs der vergangenen 52 Perioden sein. Wer es etwas aufwendiger mag, der kann seine Analyse auch mit einem Volatilitätschart wie dem VIX anreichern. Damit lassen sich manchmal Stimmungen analysieren. In Marktbreitecharts können üblicherweise alle Tools der Technischen Analyse angewendet werden. So können Sie zum Beispiel Trendlinien einzeichnen, Fibonacci-Relationen bilden oder auch Momentumindikatoren einbinden (siehe Bild 5). Fazit: Es gibt keinen Heiligen Gral, wenn es um die Vorhersage von Aktienkursen geht. Die beschriebenen fünf Charts werden Ihnen helfen, auf substanzielle Veränderungen des Marktes aufmerksam zu werden. Vermutlich wird es auch 2023 Zinserhöhungen geben. Damit ist die Jahresprognose aber nicht erledigt. Der Markt kann jederzeit für Überraschungen sorgen – seien Sie darauf vorbereitet, unvorbereitet zu sein! Tipp: Die hier vorgestellten dominanten Charts sind angelehnt an die Ideen von David Keller, dem Chefmarktstrategen von StockCharts. Ausführlicher erklärt er seine fünf Charts in einem YouTube-Video unter https://www. youtube.com/watch?v=vsc_jLM5v5w. B5 S&P-500-Chart und seine Advance-Decline-Line (ADL) INSIGHTS
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