Traders Magazin_02_2023

34 diese Belastungen in Deutschland enorm hoch: Sowohl für Kursgewinne als auch Zinserträge und Kursgewinne liegt die Abgeltungssteuer bei 25 Prozent – in den meisten Ländern Europas sind die Abgaben niedriger, zudem werden mitunter entweder nur Kursgewinne oder nur Dividenden versteuert“, so der CFD-Verband-Vorstand weiter. Einkommenssteuer vermindert? Um der kalten Progression zu begegnen, werden auch die Eckwerte der Einkommensteuertarife um 7,2 Prozent verschoben. Damit soll verhindert werden, dass es wegen Lohn- und Gehaltserhöhungen, die lediglich den Kaufkraftverlust ausgleichen sollen, zu einer höheren Steuerbelastung kommt – und Steuerpflichtigen danach unterm Strich weniger Geld zur Verfügung steht als vor der Erhöhung der Bezüge. „Hier gilt Ähnliches wie beim Sparerpauschbeitrag: Grundsätzlich ist eine Absenkung zu befürworten; sie ändert aber nichts daran, dass die Belastungen für Bürger hoch bleiben“, sagt Stefan Armbruster. Auch die Erhöhungen des Kindergelds beziehungsweise -freibetrags führen nur zu leichten Entlastungen von Teilen der Bevölkerung. Anlagen lassen sich nur eingeschränkt absichern Aus der Sicht Armbrusters sollte 2023 aber das Augenmerk nicht nur auf die tatsächlichen Neuerungen, sondern auch auf weitere Aspekte gelegt werden, die bislang nicht konkret von der Politik thematisiert worden sind. „Es stellt sich etwa die Frage, warum CFDs als Kriseninstrument INSIGHTS Wie zu Beginn jedes neuen Jahres sollten sich Traderinnen und Trader auch 2023 über alle Neuerungen in puncto Steuern und Regularien informieren. Es ist aber ebenso sinnvoll, auch solche Themen zu betrachten, die relevant sind, aber von der Politik noch nicht zur Genüge angegangen werden Minimal höherer Sparerpauschbetrag Schauen wir zuerst darauf, was definitiv neu ist. Kurz vor Weihnachten beschloss der Bundestag noch das Jahressteuergesetz 2022, das unter anderem einen höheren Sparerpauschbetrag vorsieht, der bereits in der Steuererklärung 2022 berücksichtigt werden kann. Dieser Freibetrag für Kapitaleinkünfte steigt von bisher 801 auf nun 1000 Euro pro Jahr für Alleinstehende und verdoppelt sich entsprechend für zusammen Veranlagte. Für Stefan Armbruster, Vorstand des Contracts for Difference Verbands e. V. (CFD-Verband), hat diese Neuerung Licht und Schatten: „Grundsätzlich ist es begrüßenswert, dass der Freibetrag für Kapitaleinkünfte erhöht wird, vergrößert dies doch zumindest minimal die reale Rendite des Betroffenen. Streiten kann und muss man allerdings über das niedrige Niveau dieser Erhöhung. Es heißt ja nichts anderes, als dass der Anleger trotzdem für alle Einkünfte über 1000 Euro Steuern in vollem Umfang zahlen muss – und das ist keine nennenswerte Erleichterung für Anleger, die in Zeiten steigender Inflation schon genug finanzielle Herausforderungen zu bewältigen haben.“ Er spricht dabei einen generellen Punkt an: „Gerade im internationalen Vergleich sind TRADERS´ 02.2023 Was Anleger für 2023 wissen sollten … und was die Politik nicht zur Genüge thematisiert hat. Stefan Armbruster Vorstand Contracts for Difference e.V. DIE POLITIK ARBEITET NUR HALBHERZIG

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