DADAT DIREKT 02/2019

16 DIREKT 02/2019 know-how Diese Handelsansätze gibt es Die Strategiestile im Trading An den Märkten gibt es verschiedene Zeithorizonte und Handelsansätze. Für die Praxis geht es darum, diese beiden Dimensionen auszuloten und herauszufinden, was zu Ihnen passt. In diesem Artikel erklären wir die Strategiestile genauer Nach Betrachtung der Zeithorizonte in der letzten Ausga- be geht es nun um die verschiedenen Handelsansätze bzw. Strategiestile. Grundsätzlich lassen sich Strategien in die drei großen Bereiche Trendfolge, Mean Reversion und Buy and Hold einordnen, die wir Ihnen im Folgenden genauer vorstellen. Trendfolge Trendfolgestrategien setzen systematisch auf eine Fort- setzung einmal etablierter Kursbewegungen. Dazu zählen Ansätze auf der Basis eines Momentums gegenüber der eige- nen Zeitreihe, aber auch Ansätze auf Basis Relativer Stärke gegenüber anderen Werten. Trendfolge ist praktisch auf allen Zeitebenen umsetzbar, wird vor allem aber im längerfristigen Bereich erfolgreich eingesetzt. Da es an den Märkten auf allen Zeitebenen immer wieder Trends gibt, ist dieser Ansatz auf lange Sicht erfolgreich. Kurzfristig kann es allerdings schwierig sein, dem Trendfol- geprinzip treu zu bleiben – es gibt auch Phasen, in denen die Kurse seitwärts tendieren. Um eine Einschätzung zu treffen, eignen sich insbesondere technische Instrumente wie zum Beispiel die viel beachteten Gleitenden Durchschnitte über 50 und 200 Handelstage. Daneben kommen charttechnische Analysen (Abfolgen von Hochs und Tiefs, Trendlinien) oder einfache Performance-Vergleiche von Zeitreihen mit sich selbst oder anderen Werten zum Einsatz. Neben technischen Instrumenten sind im langfristigen Bereich auch fundamen- tale Argumente nützlich. Konkret haben technische Trendfolge-Trader drei Mög- lichkeiten, in den Markt einzusteigen: • Ausbruch: Einstieg, sobald der Kurs ein neues Hoch/Tief erreicht und damit potenziell den Beginn eines neuen Trends anzeigt • Pullback: Einstieg, wenn der Kurs nach einem starken initialen Anstieg oder Kursrutsch einen (ersten) Rückset- zer macht • fortlaufend: Performance-Ranking der betrachteten Märkte beispielsweise über zwölf Monate Mean Reversion Diese Strategie ist antizyklisch und setzt darauf, dass sich (vermutete) Abweichungen zwischen Wert und Preis eines Handelsinstruments wieder angleichen. Das Kuriose an den Märkten ist, dass sie sowohl eine Tendenz zur Ausbildung von Trends als auch zur Mean Reversion haben – aber natürlich nicht beides gleichzeitig. Es gibt einen periodischen Wechsel zwischen Trend- und Mean-Reversion-Phasen. Es ist aller- dings nicht immer offensichtlich, in welcher Phase sich ein Markt gerade befindet. Mean-Reversion-Strategien finden im kurzfristigen Day- und Swing Trading Anwendung, oft umgesetzt mittels technischer und charttechnischer Instrumente. Aber auch im langfristigen Bereich ist Mean Reversion bekannt – als soge- nanntes „Value Investing“, einer fundamental ausgerichteten Anlagestrategie. Kurzfristige, technische Mean Reversion Trader agieren oft bewusst dort gegen den Trend, wo eine technische Übertreibung zu beobachten ist. Diese Variante ist

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