DADAT DIREKT 02/2019

17 DIREKT 02/2019 know-how B1 Trendfolge-Trade Die klassische Trendtheorie besagt, dass ein Aufwärtstrend durch höhere Hochs und höhere Tiefs gekennzeichnet ist – umgekehrt ein Abwärtstrend durch tiefere Tiefs und tiefere Hochs. Trades werden meist so lange gehalten, bis der Trend nachhaltig durchbro- chen wird wie in diesem Beispiel im Mai 2019 bei Allianz. Quelle: www.dad.at 170,000 174,000 178,000 182,000 186,000 190,000 194,000 198,000 202,000 206,000 210,000 214,000 218,000 Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep zum einen riskant, da der Trend eine hohe Dynamik aufwei- sen kann und sich eventuell nochmals deutlich beschleunigt. Zum anderen können hohe Gewinne in Relation zum einge- gangenen Risiko erzielt werden, wenn der Kurs tatsächlich dreht und den (weiten) Weg zurück zu seinem Mittelwert antritt. Unter dem als „Value Investing“ bekannten Konzept schauen sich Investoren entscheidende fundamentale Kenn- ziffern an und leiten daraus eine Über- oder Unterbewertung eines Wertpapiers ab. Zusätzlich wird oft ein Sicherheits- puffer einberechnet, der gewährleisten soll, dass der jeweils aktuelle Kurs tatsächlich signifikant vom fundamentalen Unternehmenswert abweicht. Buy and Hold Dieser Spezialfall, hat nichts mit Trading zu tun, kommt aber für langfristige Investoren infrage. Hier wird ein Investment sozusagen „für immer“ gehalten, beispielsweise zur Alters- vorsorge oder für die nächste Generation. Buy and Hold ist letztlich auch eine Strategie, aber eben immer nur für neue Einstiege. Sie kann beispielsweise im Rahmen eines Spar- plans erfolgen, für den keine Verkäufe vorgesehen sind. Buy and Hold ist deshalb zum Aufbau und Erhalt eines Vermögens gedacht. Wenn also ein Investment – beispielsweise in einen Aktienfonds – einen Drawdown von 50 Prozent hat, wäre man nach wie vor investiert. Investoren entscheiden auf Ultralangfristbasis und dürfen sich auch von mittelfristigen Marktverwerfungen wie Crashs oder Bärenmärkten nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ganz im Gegenteil: Sie sollten bei solchen Ereignissen sogar zukaufen und sich so langfristig ein Vermögen aufbauen. Das gilt natürlich nur für Invest- ments wie etwa Aktien-ETFs auf breite Indizes, die sich wie- der erholen können. Die Strategie, die dahintersteckt, nennt sich Cost Average. Wenn Sie immer wieder in festen Abstän- den neue Anteile zukaufen, werden Sie langfristig mehr oder weniger zum Durchschnittskurs gekauft haben – mehr An- teile bei niedrigen Kursen, weniger Anteile bei hohen Kursen (bei identischem Kaufvolumen). Auf diese Weise nutzen Sie Crashs und Bärenmärkte langfristig zu Ihrem Vorteil – unter der Voraussetzung, dass Sie Märkte handeln, die langfristig tatsächlich steigen. Weitere Ansätze Neben den drei Hauptkonzepten kann man auch noch nach der Carry-Strategie handeln oder Arbitrage betreiben. Carry ist ein Überbegriff für alle Instrumente und Handelsstrate- gien, die aufgrund fortlaufender Zahlungen oder Prämien-

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