ANLAGEDIREKT 01/2022

23 anlagedirekt 01.2022 Beispielhafter Adidas-Chart mit Einstiegs- und Ausstiegssignal über den MACD-Indikator Im oberen Bild sind die Signale der vergangenen zwei Jahre mit Pfeilen gekennzeichnet. Adidas gilt mit seinen Sportartikeln als zyklischer Aktienwert. Trotzdem weiß niemand, wie sich der Kurs zukünftig bewegen wird. Nimmt man den saisonalen Chart des DAX als Filter, so sollten sich geeignete Kaufzeiträume für die Adidasaktie wiederfinden lassen. Die Umsetzung der beispielhaften Handelsidee wäre mit dem MACD-Indikator ungefähr im Juni oder Juli logisch. Das Handelsbeispiel dient zur Veranschaulichung und darf nicht als Aufforderung zum Börsenhandel verstanden werden. Ebenso lassen sich die Ein- und Ausstiege aus einer Position auch mit anderen Instrumenten perfektionieren. Quelle Chart: www.dad.at 0 10 160 200 240 280 320 -10 -20 2020 2021 2022 DAX näher anzuschauen. Alternativ könnte man auch den Adidaskurs als saisonalen Chart nutzen, sofern sich klare Muster erkennen lassen. Trends entstehen durch überlagerte Zyklen Die Ursache für anhaltende Auf- oder Abwärtstrends liegt in den langfristigen Zyklen. Grundsätzlich überlagern sich kurz-, mittel- und langfristige Zyklen. Wenn dabei die Wellenbewegungen gleichgerichtet sind, entsteht daraus ein mächtiger Trend. Es geht also bei der Saisonalität im Wesentlichen um Trendhandel. In Konsequenz daraus sollte zum Beispiel ein Trendindikator als Ein- und Ausstiegssignalgeber dienen. Exemplarisch können wir den bekannten MACD als Indikator nutzen. Das müssen Sie bei der Saisonalität beachten • Nehmen Sie nur Handelswerte, die besonders zyklisch sind. Je zyklischer der Verlauf, desto besser ist die Trefferquote. Um an der Börse Gewinne zu erzielen, muss sich ein Markt bewegen. Im Allgemeinen haben zyklische Handelswerte eine gute Volatilität. Hiervon fühlen sich auch andere Trader angezogen und das sollte den Kurs antreiben. • Der saisonale Kursverlauf ist nur ein Filter. Sie benötigen stets einen Ein- und Ausstiegssignalgeber. Das könnte zum Beispiel ein Gleitender Durchschnitt oder ein anderer Trendindikator sein. • Ein saisonaler Chart darf nicht benutzt werden, wenn es kürzlich in der Branche wichtige Innovationen gab. Eine Innovation erzeugt meistens eine radikale Veränderung des Marktverlaufes. Die Zyklen werden zukünftig vermutlich anders aussehen und deshalb verliert sich die Wirkung des saisonalen Durchschnittskurses. • Achten Sie besonders bei Aktien darauf, dass das Geschäftsmodell des Unternehmens in der Vergangenheit homogen blieb. Übernahmen oder Verschmelzungen mit anderen Unternehmen können ebenfalls den saisonalen Chart verfälschen. • Die Dauer der saisonalen Charts sollte weder zu kurz noch zu lang sein. Ein Zeitraum von 5 Jahren wäre zu kurz, um ein wiederkehrendes Kursmuster statistisch „sicherer“ zu machen. Das gleiche gilt für einen Zeitraum von über 50 Jahren. Wir leben in einer Zeit, in der viele Innovationen ganze Industrien verändert haben. Deshalb sind uralte Kursbewegungen oft nicht mehr aussagefähig. So darf man zum Beispiel den Kursverlauf des Nasdaq 100-Index vor 50 Jahren nicht mit heute vergleichen. Die Zusammensetzung des Index hat sich über Jahre dramatisch verändert. Im Gegensatz dazu wäre zum Beispiel ein langfristiger saisonaler Chart des Nahrungsmittels Weizen durchaus sinnvoll. Artikel zur Verfügung gestellt von TRADERS´

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