ANLAGEDIREKT 01/2022

20 anlagedirekt 01.2022 know-how VOLATILITÄT - EIN PARAMETER, DER ALLES VERÄNDERT Vergleich des DAX mit dem VDAX Im Chart sind zwei Grafen enthalten. Der VDAX dominiert in diesem Bild die Skala und lässt die DAX-Kurse klein erscheinen. Wichtig ist der Zusammenhang zwischen den hohen VDAXWerten und den fallenden DAX-Kursen. Umgedreht deuten niedrige VDAX-Werte auf Marktruhe hin, die gerne für steigende Kurse genutzt werden. Aus den Extremen des VDAX lässt sich eine einfache Strategie entwickeln. Hohe Extremwerte des VDAX sind Kaufsignale für den DAX und niedrige Extremwerte sind Verkaufssignale. Quelle: www.tradingview.com Kurse schwanken hin und her und üblicherweise bewegen sie sich in einem Normalitätskorridor. Jede sprunghafte Veränderung kommt durch eine Neueinschätzung der Marktteilnehmer zustande. Wenn wir von den Gefühlsextremen Gier und Angst ausgehen, dann entsteht daraus eine Skala, denn die Marktteilnehmer sind niemals zu 100 % gierig oder ängstlich. Es ist immer ein Mischverhältnis und es beschreibt einen massenpsychologischen Zustand. Die Veränderung der Massenpsychologie ist über die Volatilität erkennbar. Ohne Zweifel führen neue fundamentale Nachrichten zu den schnellsten Volatilitätsänderungen. Das können sowohl volkswirtschaftliche Zahlen als auch Meldungen von Unternehmen sein. Tatsächlich können sogar einzelne Unternehmen eine Psychologieänderung bewirken. Nehmen wir an, ein Unternehmen wie Intel würde ankündigen, dass im nächsten Jahr nur noch die Hälfte an Umsatz entstehen könnte. Die Aktienmärkte würden in die Knie gehen. Intel hat in der Chipproduktion eine dominante Stellung und ein solcher Umsatzeinbruch wäre ein Zeichen für mangelnde Nachfrage und einer starken weltwirtschaftlichen Verlangsamung. Genauso wäre es auch andersherum, wenn nämlich Intel 50 % mehr Umsatz einplanen würde. Die Aktienmärkte würden das als bullishes Zeichen sehen. In jedem Fall ändert sich die Volatilität nach so einer Meldung. Es gibt zwei Arten von Volatilität. Mit der „historischen“ Volatilität schaut der Trader auf die jüngste Vergangenheit. Die zweite Art von Volatilität bezeichnen Börsianer als „implizite“ Volatilität. Sie ist in die Zukunft gerichtet, denn die implizite Volatilität entspricht einer erwarteten Schwankungsbreite. In Deutschland beobachten die Marktteilnehmer gerne den VDAX. Es ist ein von der Deutschen Börse AG berechneter Volatilitätsindex. Er misst die erwartete Schwankungsbreite des DAX für den Zeitraum der nächsten 30 Tage. Als Berechnungsgrundlage dienen die gehandelten DAXOptionen an der Terminbörse EUREX. Der VDAX gibt grundsätzlich keine Richtung des DAX vor. Trotzdem lässt sich eine gewisse Aussage treffen. Steht der VDAX relativ hoch, dann rechnen die Marktteilnehmer mit hohen Kursschwankungen. Die Kursschwankungen sind Ausdruck von Befürchtungen und Ängsten. Deshalb wird der VDAX auch als „Angstbarometer“ bezeichnet. Ein Vergleich zwischen DAX und VDAX zeigt, dass meistens fallende Kurse mit einem hohen VDAX einhergehen (siehe Bild 1). Artikel zur Verfügung gestellt von TRADERS´

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