Traders Magazin_02_2023

68 Stopp sofort auf den Einstandskurs zu setzen. Schließlich kann in der Hektik des Tradings alles Denkbare passieren. Sobald der Stopp gesetzt ist, hat man als Trader das Risiko begrenzt. Indikatoren einsetzen oder nicht? Falls Sie gerne mit technischen Indikatoren arbeiten, bedenken Sie, dass diese während starker newsgetriebener Bewegungen oft nicht sehr aussagekräftig sind. Sie sollten sich also keinesfalls auf Signale von MACD, RSI und so weiter verlassen. Die Märkte werden in diesen Momenten von den Erwartungen der Teilnehmer getrieben, die sich gerade neu positionieren. Die meisten Indikatoren haben eine Periodeneinstellung und sind daher nachlaufend. Somit vergeht eine gewisse Zeit, bis die Genauigkeit eines Indikators wieder zunimmt. Beispiel zur Umsetzung eines Trades Bild 1 zeigt das EUR/USD-Währungspaar, wie es auf die NFP am 02.12.2022 reagiert. Die Prognose lag bei 200.000 neuen Arbeitsplätzen im November, es waren aber 263.000. Die Erwartungen der Marktteilnehmer wurden also deutlich übertroffen; die Zahlen deuteten auf eine starke US-Wirtschaft hin. Deshalb gab der Euro gegenüber dem US-Dollar nach. Bild 1 zeigt die erste starke Abwärtsbewegung um 14:30 Uhr MEZ. Danach entstand eine bullische Gegenbewegung, die als Maßstab möglicher Aktionen des Traders dient. Im Chart sind drei Pfeile eingezeichnet, die jeweils markante Tiefs und Hochs kennzeichnen. Eine geplante Handelsaktion kann so umgesetzt werden, dass eine Long-Order am relativen Hoch oder eine Short-Order am relativen Tief gesetzt wird. Das relative Tief wurde nicht erreicht, was auf eine Bärenschwäche hindeutet. Im Gegenzug stieg auch der Kurs wieder an, überschritt das relative Hoch bei 1,0490 US-Dollar und löste damit den Long-Trade aus. Ab 14:30 Uhr bewegte sich der Kurs in einer Handelsspanne zwischen 1,0512 und 1,0540 US-Dollar. Mit dem Durchstoßen der Unterstützung bei 1,0512 nach der Veröffentlichung der News sollte die ehemalige Unterstützung zum Widerstand werden. Unerwartet durchdrang der Kurs um 17.35 Uhr den Widerstand und reaktivierte damit die ursprüngliche Handelsspanne. Nach 18:00 Uhr hätte man den Stopp schon auf den Einstandskurs ziehen können. Weil sich der Kurs wieder in der Tradingrange bewegte, wäre ihre obere Begrenzung bei 1,0540 US-Dollar ein ideales Kursziel, um eine Long-Position wieder zu schließen. Fazit: Wichtige News bringen fast immer Volatilität in den Markt. Für Trader ergeben sich so potenzielle Gewinnchancen. Beachten Sie, dass niemand die Wirtschaftsdaten immer exakt deuten kann. Für den praxisorientierten Trader ist es wichtig, den Kurs sprechen zu lassen. Der Markt hat immer recht; als Trader muss man deshalb auf die Marktreaktion warten. Sie ist Signalgeber für Long- oder Short-Trades. Alles andere wird über maßvolles Risiko- und Money-Management geregelt. Newstrading erfolgreich umzusetzen, heißt immer mit dem aktuellen Kursschwung zu arbeiten. Das bedeutet als Trader, dass das Timing ungeheuer wichtig ist. Meistens definiert ein guter Einstiegszeitpunkt den späteren Erfolg oder Misserfolg. Beim Einstieg darf der Kurs nicht chaotisch zappelig sein, aber gleichzeitig muss er noch genügend Schwung mitbringen damit, um die Position in den Erfolg zu tragen. Ideal ist es deshalb, wenn man sich als Trader auf bestimmte Setups konzentriert. Sie sollten einfach und ohne Mühe umsetzbar sein. TRADERS´ 02.2023 Nach den starken Zahlen der Nonfarm Payrolls brach der Kurs nach 14:30 Uhr ein. Weil man als Trader nie weiß, ob sich daraus ein Trend entwickelt oder der Kurs wieder die alte Ausgangsposition erobert, muss man markante Kurspunkte im Chart suchen. Man kann sie als Keylevels bezeichnen, weil sie die Marktpsychologie entscheidend beeinflussen. Die wichtigsten sind im Chart mit Pfeilen gekennzeichnet Quelle: stock3 B1 Der 5-Minuten-Chart des EUR/USD am 02.12.2022 STRATEGIE

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