Traders Magazin_02_2023

42 COVERSTORY TRADERS´ 02.2023 Marko Klingner betreibt seit vielen Jahren Daytrading und ist Berliner Regionalmanager der Vereinigung Technischer Analysten (VTAD). Er betreibt die Webseite traders-blog.de und den YouTube-Kanal „Trendbulle“. TRADERS´: Es gibt unendlich viele Handelsansätze. Was bevorzugst du? Marko Klingner: Ich handle Fehlausbrüche in kleinen Zeitebenen an wichtigen Widerstands- beziehungsweise Unterstützungszonen. Bei einem Fehlausbruch liegen die meisten Marktakteure auf der falschen Seite. Das möchte ich ausnutzen. TRADERS´: Würdest du dich als diskretionären Trader oder als Systemtrader bezeichnen? Marko Klingner: Ich würde sagen, ich bin eine Mischung aus beidem. Meine Tradeauswahl kann durchaus diskretionär sein. Bei der Umsetzung und dem Trademanagement verfolge ich jedoch eine festgelegte Systematik. TRADERS´: Wie viele Trades fallen durchschnittlich imMonat an? Marko Klingner: Innerhalb des Daytradings ungefähr 25 bis 30. Das ist aber abhängig von der jeweiligenMarktsituation. TRADERS´: Wie lang setzt du die typische Haltedauer bei einer Position an? Marko Klingner: ImDurchschnitt laufen die Trades 24 Stunden lang. In Einzelfällen kann aber eine einzelne Position auch schon einmal vier bis fünf Tage laufen. Das ist zwar kein klassisches Daytrading mehr, aber manchmal ist der Markt gnädig zu mir. TRADERS´: Welche Märkte bevorzugst du? Marko Klingner: Ich mag Währungspaare, FDAX, S&P 500 und Gold und meistens kommen CFDs zum Einsatz. TRADERS´: Was hältst du für den größten Fehler der Daytrader? Marko Klingner: Meiner Meinung nach machen die meisten Trader nicht nur einen Fehler. Es handelt sich dabei eher um ein Bündel von kleinen bis mittleren Fehlern – so wird daraus ein großer Fehler. Oft ist es eine Mischung aus zu vielen Trades gleichzeitig, zu großen Positionen, fehlenden Stopps und allgemeiner Planlosigkeit. TRADERS´: Nutzt du ausschließlich die Technische Analyse oder fließen auch fundamentale Elemente in deine Handelsentscheidung ein? Marko Klingner: Fundamentale Daten nutze ich überhaupt nicht. News würde ich vielmehr als Event und nicht als fundamentales Element ansehen. In diesem Zusammenhang kann man das Timing eines Events nutzen. Ansonsten ist für mich der Kursverlauf am bedeutendsten. Hier kann man sehen, wie sich die Marktteilnehmer Bei ungefähr 0,9926 US-Dollar bildete sich im 5-min-Chart ein Widerstandsbereich. Insgesamt versuchte der Markt drei Mal, den Widerstand zu überwinden. Nachdem die dritte Bewegung wieder nicht zu einem Ausbruch führte, setzte der Markt kurzfristig zurück. Es ist im Allgemeinen unwahrscheinlich, dass der Markt sofort zu einem vierten Ausbruchsversuch übergeht. Der kurze Rücksetzer diente daher als ShortEinstieg. Den Stopp-Kurs (SL) kann man ohne Probleme über den Widerstand platzieren. Eine perfekte Ausgangssituation für den Aufbau eines guten Chance/Risiko-Verhältnisses. Quelle: https://www.prorealtime.com B1-Klingner: Ausgangssituation im 5-min-Chart des EUR/USD

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