DADAT DIREKT 02/2019

13 DIREKT 02/2019 hot topic B1 Zu große Position bei Grenke AG Anleger und Trader müssen sich bewusst sein, dass an der Börse immer alles passieren kann. Was, wenn man eine große Long-Position in einer Aktie wie Grenke AG eröffnet, die plötz- lich über Nacht eine riesige Lücke nach unten reißt? Wer kontinuierlich kleine Positionen handelt, kann durch ein solches Einzelereignis kaum aus der Spur geworfen werden. Wer zu groß tradet, steckt dagegen – auch emotional – schnell in der Falle. Quelle: www.dad.at 96,00 92,00 88,00 84,00 80,00 76,00 72,00 Apr Mai Jun Jul Aug Sep sowie in den allermeisten Fällen auch Swing Trading. Im Positions-Trading kann es dagegen Sinn machen, ohne Stops zu handeln, während langfristiges Anlegen grundsätzlich ohne Stops erfolgen sollte. Absicherungen über Diversifika- tion und zeitweises Hedging bei Bedarf sind in letzterem Fall die bessere Wahl. Grundsätzlich sollten Trader feste, sogenannte harte Stops setzen. Das garantiert, im Verlustfall tatsächlich so schnell wie möglich aus dem Trade zu kommen (Bild 2). Erfahrene Trader nutzen manchmal auch mentale Stops, um die Position im Hin und Her des Kurses zu einem besseren Preis glattstellen zu können. Mitunter beobachten sie zudem, ob der Markt das Stopniveau möglicherweise nur testet, um dann wieder zu drehen. Dies stellt aber ein hohes Risiko dar, am Ende in einem sich immer weiter verschlechternden Trade festzustecken. Kurzfristiges Trading ohne Stop ist letztlich unpro- fessionell. Wer keinen klaren Kurs definiert, ab dem das gehandelte Szenario ungültig ist, handelt im Verlustfall oft emotional und halst sich selbst eine ungewollte Markt- meinung auf. Zudem besteht ein hohes (und ungewolltes) Risiko, offene Positionen unter nicht idealen Rahmenbedin- gungen zu halten. Das kann schnell dazu führen, mit dem Rücken zur Wand zu stehen und in die Defensive zu geraten. Das Ergebnis: hohe Verluste sowie verpasste Chancen bei neuen Setups, die man aufgrund der noch offenen Position nicht wahrnehmen kann. Trend nicht beachtet Grundsätzlich setzen sich Trends eher fort, als sich umzukeh- ren. Aus dieser Beobachtung sind Börsenweisheiten wie „Don‘t fight the trend. The trend is your friend.“ (Kämpfe nicht gegen den Trend an. Der Trend ist dein Freund.) entstanden. Um von Trends profitieren zu können, ist es zunächst notwendig, sie (rechtzeitig) zu erkennen. Dazu gibt es verschiedene Möglich- keiten wie Gleitende Durchschnitte oder Trendlinien (Bild 2). Lässt sich kein klarer Trend finden, handelt es sich um eine Seitwärtsphase. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass es im analysierten Markt überhaupt keine Trends gibt. Diese können durchaus auf kürzerem oder längerem Zeit- horizont verlaufen. Anleger und Trader sollten also stets verschiedene Chart-Einstellungen berücksichtigen, um die Marktkräfte im Rahmen ihrer Strategie richtig einzuschätzen. Ebenso wichtig wie die Richtung ist die Stärke des Trends. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob man mit oder gegen einen schwachen, wenig dynamischen oder aber mit oder gegen einen starken Trend mit hohem Volumen handelt. Dazu kann man auch die Volatilität der Bewegung berück- sichtigen, um beispielsweise Stops und Kursziele angemessen zu platzieren.

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