ANLAGEDIREKT 01/2022

17 anlagedirekt 01.2022 Wochen-Chart der BP-Aktie Die BP-Aktie bietet einen ähnlich starken Aufwärtstrend wie der Ölkurs. Unter der Ölproduzenten zeigt die Aktie auch noch relative Kursstärke, was darauf schließen lässt, dass die institutionellen Marktteilnehmer das Wertpapier fundamental besser bewerten. Die Aktie wäre damit eine gute Alternative, sofern man als Anleger nicht direkt in Rohöl investieren möchte. Aber: Sollte der Ölkurs zukünftig nachgeben, dann würde natürlich der Aktienkurs überproportional fallen. Quelle Chart: www.dad.at tan kommt den Bürgern der Ölpreis sehr teuer vor, denn unsere Meinung wird oftmals durch den Alltag zum Beispiel durch die Benzinpreise beeinflusst. Zur Info: Die deutschen Benzinpreise werden durch einen 64-prozentigen Steueranteil künstlich angehoben. Sicherlich kann man den aktuellen Ölpreis nicht als billig bezeichnen, doch den historischen Höchststand haben wir noch nicht übertroffen. Im Jahr 2002 gab es ein Hoch von 147 US-Dollar (Rohöl WTI). Die Börse bietet immer wieder Überraschungen Wer den Kurschart aufmerksam studiert, der wird das apokalyptische Tief im April 2020 entdecken. Zur Erinnerung: Wegen der CoronaPandemie fiel der US-Rohölpreis der Sorte WTI auf ein historisches Tief - einem Negativpreis. Der Preis wird an einer Terminbörse über die Rohölkontrakte bestimmt und er entsteht durch Angebot und Nachfrage. Ein Kontrakt beinhaltet die physische Öllieferung von 1.000 Barrel zu einem definierten Termin. Der Maikontrakt im Jahr 2020 fiel dabei um knapp 56 US-Dollar, weil kurzfristig kaum Käufer im Markt waren. Demgegenüber stand eine angstgetriebene Verkaufswelle. Seinen Tiefpunkt machte der Ölpreis im negativen Bereich bei -37,63 US-Dollar. Eine Kuriosität, die auch die alten Börsenhasen noch nie gesehen hatten. Man kann sich sehr leicht vorstellen, wie irritiert die Broker zu dem Zeitpunkt waren, denn einen negativen Handel hatte es bis dahin noch nie gegeben. Die Ölproduzenten profitieren Möchte man als Anleger vom steigenden oder fallenden Ölkurs profitieren, dann bieten sich zwei Prinzipien an. Der erste Ansatz ist offensichtlich, man erwirbt das Rohöl direkt als Long- oder Short-Position mit Futures. Die Future-Kontrakte sind bei Privatanlegern meist nicht die erste Wahl, denn die Laufzeit ist begrenzt. Als Anleger müsste man damit rechnen, bei einer offenen Position einen Kontraktwechsel vornehmen zu müssen. Das ist umständlich und die einfache Lösung wäre ein Exchange-traded Commodity (ETC). Viele Börsianer kennen den Begriff „ETF“ und ein ETC funktioniert ähnlich; mit dem Unterschied, dass es sich um einen Rohstoff handelt. Es gibt inzwischen eine Vielzahl von ETCs, die als Long- oder Short-ETC gestaltet sind. Ein zweiter Ansatz, sofern man eine Long-Position aufbauen möchte, wäre der Kauf von Aktien der Ölproduzenten. In diesem Fall würde man auf steigende Ölpreise spekulieren. Die Höhe des Gewinns eines Ölproduzenten steht in direkter Abhängigkeit zum Ölpreis. Jeder Ölproduzent hat eine eigene Kostenstruktur, um das Öl aus dem Boden zu holen. Steigt der Ölpreis an, dann hebeln sich die Gewinne des Ölproduzenten. Der Ölproduzent verdient überproportional mehr und der Aktienkurs reagiert infolgedessen bullish. Artikel zur Verfügung gestellt von TRADERS´ Mai Jul Sep Nov Jan Mär 3,700 3,400 4,000 4,300 4,600 4,900 BP LC L-, 5

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