ANLAGEDIREKT 01/2022

16 anlagedirekt 01.2022 hot topic ROHÖL – DAS SCHWARZE GOLD IM KREUZFEUER 40 € 20 € 60 € 80 € 100 € 120 € 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 DB Brent Langfristiger Chart des Rohöls (Brent) Der Ölpreis wird aktuell durch geopolitische Querelen getrieben. Einen kurstechnisch sauberen Aufwärtstrend gibt es erst seit dem Tief im April 2020. Im Chart ist eine Pitchfork eingezeichnet. Das ist eine Trendgabel, die von drei markanten Ausgangspunkten den Trend definiert. Die Handelsregeln sind denkbar einfach. In einem stabilen Trend pendelt der Kurs um die mittlere Linie der Pitchfork. Aktuell liegt der Kurs deutlich über der mittleren Linie und ist deshalb anfällig für eine Gegenbewegung. Der Aufwärtstrend wird durch die obere Trendlinie normalerweise begrenzt. Nicht zu unterschätzen ist die runde Kursmarke von 100 US-Dollar. Viele Börsianer werden dieses Kursziel im Auge haben. Quelle Chart: www.dad.at Ölpreis rauf und runter. Weil natürlich die westlichen Industriestaaten einen stetigen Ölbedarf haben, dürfte die Verknappung auf dem Weltmarkt den Ölpreis zusätzlich antreiben. Die OPEC als Interessengemeinschaft der ölexportierenden Länder ist noch nicht bereit, ausreichend Öl zu fördern, um den Gesamtbedarf zu decken. Es gibt bereits ein Produktionsdefizit bei der Ölmenge, wodurch sich die Lagerbestände mindern. Das stützt natürlich den Ölpreis. Das negative Kriegsszenario ist nicht alternativlos und es lässt sich auch etwas Positives aufbauen. Sollte es nämlich zu einer Verminderung der Kriegshandlungen kommen, könnten die Sanktionen vermindert werden. Vermutlich wird Präsident Putin das Sanktionsende sogar als Bedingung für Friedenverhandlungen fordern. Das russische Öl könnte dann ohne Probleme wieder auf dem Weltmarkt gehandelt werden. Ohne Zweifel, das würde den Ölpreis wieder sinken lassen. Das Bild 1 zeigt den langfristigen Verlauf des Ölpreises. Die Volatilität ist ein Paradies für Trader, denn die dauerhaften Kurswellen lassen sich sowohl von der Long-Seite als auch von der Short-Seite handeln. MomenPolitik und Kriegsgefahr treiben den Ölpreis. Wie lange können wir uns das noch leisten? Der Russlandkonflikt ist ein zentrales Thema. Bricht ein Krieg aus, können wir uns auf einen Ölpreisschock einstellen. Russland ist einer der großen Ölexporteure der Welt. Schaut man weiter in die Vergangenheit, dann war Russland sogar einmal das wichtigste Erdölförderland der Welt. Aktuell bezieht Deutschland den Großteil seines Öls aus Russland. Der russische Anteil liegt über 30 Prozent und dahinter kommen Großbritannien und Norwegen mit jeweils 11 Prozent. Der Ölpreis ist politisch getrieben Man muss kein Prophet sein, um das Pulverfass in der Ukraine zu erkennen. Der Krieg in der Ukraine verändert alles. In Abhängigkeit zur politischen Lage treiben Spekulanten den

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