Traders Magazin_11_2023.indb

92 Heitkötter: Ich verwende eine Kombination des MACDIndikators in der Standardeinstellung sowie die BollingerBänder über 12 Perioden und mit klassischen zwei Standardabweichungen. Je nachdem, wie die beiden Indikatoren zueinander stehen, können sich sowohl dem Trend folgende als auch antizyklische Signale ergeben. TRADERS´: WIE SIEHT JEWEILS DAS SETUP ZUM EINSTIEG AUS? Heitkötter: Im grundlegenden Setup schaue ich auf den Markt im Zusammenhang mit den genannten Indikatoren. Zeigt der MACD einen möglichen Trend an, möchte ich diesen durch die Bollinger Bänder bestätigt sehen. Hierbei achte ich auf die Lage des Schlusskurses des aktuellen Kursbalkens. Bleibt dieser innerhalb der Bänder, versuche ich mit einer Stopp-Einstiegsorder auf dem äußeren Band von einem Trend zu profitieren. Doch die Bänder können dem Trend des MACD auch widersprechen. Befindet sich der Schlusskurs zum Start des MACD-Trends deutlich außerhalb der Bollinger-Bänder, setze ich gegen den übergeordneten Trend auf einen Rücksetzer zurück in die Bänder mit einer Einstiegsorder per Schlusskurs. TRADERS´: WORAUF ACHTEN SIE NEBEN DIESEM BASIS-SETUP NOCH? Heitkötter: Es kommen weitere Details hinzu, auf die ich hier nicht im Einzelnen eingehen möchte. Zum Beispiel achte ich auf genügend große Abstände zwischen äußerem und mittlerem Band sowie zwischen Schlusskurs und Bollinger-Band. Zudem ist der Kursverlauf vor dem Signal relevant. Auch die Signalkerze sollte eine entsprechende Größe aufweisen. TRADERS´: WO PLATZIEREN SIE IHRE STOPPS UND KURSZIELE? Heitkötter: Bei trendfolgenden Trades peile ich beim Einstieg ein initiales Chance/Risiko-Verhältnis von 2:1 an und versuche dieses dann durch aktives Trade-Management auf 3:1 oder mehr auszubauen. Der Stopp liegt in der Regel am mittleren Bollinger-Band. Bei Gegentrend-Trades ist das mittlere Band dagegen meist das Kursziel, sodass die Gewinnspannen hier kleiner ausfallen. Da sich die Kurslevel der Bänder bei beiden Varianten fortlaufend verändern, werden die Kursziele und Stopps bei bestehenden Positionen einmal am Tag überprüft und angepasst. TRADERS´: GIBT ES BEI DEN REGELN AUCH INTERPRETATIONSSPIELRAUM? Heitkötter: Ja, absolut. Es ist eine Strategie, kein fertiges Handelssystem. Ich handle das Ganze zwar seit vielen PEOPLE „Mit nur fünf Minuten am Tag kann das Trading erledigt sein.“ TRADERS´ 11.2023 Dieses Beispiel zeigt den USD/CAD Tageschart. Hier liegen ein Trend- und ein Gegentrend-Setup vor. Der Hintergrund ist rot eingefärbt, wenn der MACD unter der Signallinie und unter der Nulllinie liegt. Für den Trend-Trade platzierte Tobias Heitkötter eine Stop Sell Order am unteren Bollinger Band. Diese passte er täglich neu an das veränderte Band an. Schließlich wurde die Order ausgeführt. Durch aktives Stoppmanagement verringerte sich täglich das Risiko - passend zum mittleren Bollinger Band. Nach einigen Tagen lag der Stopp im Gewinnbereich, da das mittlere Band den Einstiegspreis unterschritten hatte. Zum vollen Gewinnziel schaffte es der Trend aber nicht. Am Ende des roten Bereichs konnte trotzdem ein guter Gewinn durch Ausstoppen am mittleren Band realisiert werden. Weiter rechts im Chart folgte das Gegentrend-Signal. Der MACD zeigte zwar eine mögliche Short-Tendenz, doch der Schlusskurs des Kursbalkens lag deutlich außerhalb des unteren Bands. Deshalb kaufte Tobias Heitkötter hier zum Schlusskurs und setzte sein Gewinnziel am mittleren Band. Erneut wurden die Orders täglich an die Bänder angepasst, bis schließlich das Gewinnziel erreicht war. Quelle: MetaTrader 4 B2 Trend- und Gegentrend-Trade

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