Traders Magazin_11_2023.indb

65 TRADERS´ 11.2023 Gewinnausstieg: Schließen Sie bei einem Gewinn von zwei Punkten oder wenn der Kurs das andere Band berührt, je nachdem, was früher eintritt. Stop Loss: Setzen Sie einen Stop Loss von 1,25 Punkten oder steigen Sie am Markt aus, wenn sich die Neigung der Bänder nach dem Einstieg ändert. Das Handels-Setup ist in Bild 5 abgebildet. Setup 5: Das Anti Diese Handelskonfiguration ist ein Original von Linda Raschke. Sie ist die einzige Frau in Jack Schwagers New Market Wizards. Die Strategie wurde in ihrem Buch „Top-Trading-Gewinne“ ausführlich beschrieben. Alle Signale werden immer in Richtung des längerfristigen Trends ausgeführt. Ausgangssituation: In einem 5-Minuten-Chart verwenden wir zusätzlich einen 7-Perioden-Slow-Stochastic-Indikator mit einem gleitenden 10-Perioden Durchschnitt als Trendfilter. Kaufen Sie den Markt, wenn der Stochastik-Indikator nach oben dreht und die 10-Perioden-Durchschnittslinie nach oben geneigt ist. Für Verkäufe: Verkaufen Sie den Markt, wenn der Indikator nach unten knickt und die 10er-Durchschnittslinie abwärts geneigt ist. Gewinn-Ausstieg: Schließen Sie die Position mit einem Gewinn von 2 Punkten ab. Stop Loss: Ausstieg bei einem Verlust von 1,5 Punkten oder wenn der Handel nach 3 Minuten keinen Ausstieg gezeigt hat. Das Handels-Setup ist in Bild 6 abgebildet. Fazit: Hier wurden fünf verschiedene erfolgreiche Setups vorgestellt. Sie haben über Jahre ihre Praxistauglichkeit bewiesen. Mehr aber auch nicht, denn es handelt sich um kein vollständiges Handelssystem. Wenn Sie ein Setup auswählen, müssen Sie noch den richtigen Markt und eine passende Timeframe bestimmen. Seien Sie sich bewusst, dass Sie Verluste hinnehmen müssen. Die Handelsregeln erlauben immer nur standardisierte Trades mit kurzer Haltedauer. Für den einen oder anderen Trader ist das vielleicht nicht spannend genug. Unterhaltung ist aber nicht der Sinn des Handels. Bei der Anwendung der Setups gibt es nur kleine Gewinne mit hoher Wahrscheinlichkeit – im negativen Fall aber auch nur kleine Verluste. Die schnellen Gewinnmitnahmen führen oft zu Trefferquoten von 75 Prozent. Das ist für die nervliche Belastung, die das Daytrading immer mit sich bringt, recht angenehm. Achten Sie aber auch immer auf ein gutes CRV - am besten über 1. Risiko- und Money-Management beim Scalping: Bei allen genannten Scalping-Strategien geht es darum, geschickt in eine attraktive Marktbewegung einzusteigen. Natürlich ist der Markt zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar. Als Scalper kann man nur mit Wahrscheinlichkeiten handeln. Jede der beschriebenen Handelsideen kann mit einem individuellen Ausstiegssignal versehen werden. Beim Scalping kommt es immer auf das richtige Timing an. Das ist das A und O. Man muss nichts interpretieren, sondern im richtigen Moment auf den Kurs reagieren. Viele Scalper handeln mit automatischen Ausstiegssignalen. Das kann eine gute Lösung sein, weil es kein konzentriertes Handeln mehr erfordert. Im Idealfall wird der Exit sogar automatisiert. Hierzu bedarf es einer professionellen Software und entsprechende Programmierkenntnisse. Wer diese nicht hat, sollte sich mit Kurszielen und Stopps per Order beschäftigen. Scalper sollten ihr Risiko immer minimieren. Die meisten Trader arbeiten daher mit harten Stopps, die sie nach der Positionseröffnung sofort in den Markt setzen und gleichzeitig den Stopp so nahe wie möglich am Einstiegskurs platzieren. Idealerweise wird der Stopp durch eine technische Formation abgesichert. Dies kann zum Beispiel eine Unterstützungszone oder eine andere Kursformation sein. Die meisten Trader verwenden viel zu wenig Arbeitszeit, um einen guten Exit zu konstruieren. Sie greifen meisten auf die Standardregeln zurück, wie zum Beispiel „verkaufe unterhalb des letzten Tiefs“. Das mag in dem einen oder anderen Fall akzeptabel sein, doch beim Scalping geht es um Timing - besser gesagt um perfektes Timing. Als Scalper kann man es nicht leisten, ein Drittel der aufgelaufenen Gewinne wieder abzugeben. Profis zeigen deshalb gutes Timing sowohl beim Ein- als auch beim Ausstieg. Das Risiko pro eingegangener Position sollte deutlich unter einem Prozent des verfügbaren Risikokapitals liegen. Der Grund für diese vorsichtige Herangehensweise sind die hohen Schwankungen innerhalb der Handelsergebnisse. Vor allem Intraday-Märkte verhalten sich scheinbar seltsam. In anderen Fällen folgenden sie exakt dem Matchplan und das eigene Konto füllt sich, wie von selbst. Als Scalper muss man mental auf alle Marktstrukturen vorbereitet sein. STRATEGIE

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