29 Sie sehen, der Ausdruck „relative kurze Zeit“ kann Wochen oder Monate bedeuten. Aber auch an der Börse gilt: Gut Ding will Weile haben. Zu Ihrem besseren Verständnis ist der Artikel in drei Teile aufgegliedert. Wir sprechen zunächst über die Zutaten, die benötigt werden, um solche Kursraketen zu finden. Danach wird der Prozess generiert, welcher als Ergebnis mögliche Kandidaten liefern soll, die dann nach bestimmten Kriterien umgesetzt werden können. Die Zutaten für schnelles Wachstum Die große Frage, die sich Trader stellen müssen, ist die Frage nach dem Timing. Das Timing bestimmt die Rendite. Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, sich auf die Lauer zu legen und wann ist der Moment da, um die Position zu eröffnen. Das Timing lässt sich beispielsweise anhand von fundamentalen Ereignissen eingrenzen. Nehmen wir die Währung des japanischen Yen als Beispiel, deren Wert sich in den letzten zwei Jahren um über 40 Prozent abgewertet hat. Weil die japanische Zentralbank über ihre Nullzinspolitik den schwachen Konsum ankurbeln will, produziert sie einen schwachen Yen. Das macht sich besonders bemerkbar, wenn fast alle übrigen Zentralbanken ihre Leitzinsen parallel anheben. In Bild 2 ist der USD im Verhältnis zum Yen im Chart abgebildet. Die starke Anstiegsbewegung ist das Resultat des starken US-Dollars und des schwachen Yen (JPY). Ein Großteil der Einstiegsbewegung scheint bereits absolviert zu sein, doch sollte sich das Paradigma der japanischen Notenbank ändern, könnte sich daraus sogar ein „Monster-Trade“ entwickeln. Es könnte also sinnvoll werden, USD/JPY zu kaufen und den neu entstehenden Trend so lange zu reiten, bis sich eine neue Kurserschöpfung ergibt. Auch in diesem Marktumfeld wären zweifellos innerhalb kurzer Zeit sehr große Renditen mögliche gewesen. Das Problem ist in solchen Fällen die Angst, die durch ein mögliches Intervenieren der japanischen Notenbank hervorgerufen werden könnte. Daher schreckt der Durchschnitts-Trader davor zurück, das Risiko einzugehen und den Kauf des USD gegen JPY zu wagen. Wie sonst ist es zu erklären, dass in den letzten zwei Jahren in über 80 Prozent der Handelstage private Händler den Yen permanent versucht haben, den US-Dollar gegen den Yen zu verkaufen. Diese Aussage belegt Bild 3, welches die Positionierung privater Händler im USD/JPY abbildet. Die Nulllinie besagt, dass jeweils 50 Prozent verkauft und 50 Prozent gekauft haben. Liegt der Graph unter der Nulllinie, waren mehr Private unter den Verkäufern. Eine bestechende Erkenntnis Dieses Beispiel soll Ihnen verdeutlichen, dass auch eigentlich klare Angelegenheiten an der Börse sehr verwirrend sein können und oftmals zu falschen Entschlüssen führen können. Was können wir daraus lernen? Wenn Sie einen Monster-Trade erwischen, dann können Sie davon ausgehen, dass Sie voraussichtlich gegen die Meinung vieler privater Händler handeln. Insofern könnte man die Empfehlung aussprechen, möglichst nicht in Ihrem Börsenumfeld über Ihre offenen Trades zu sprechen. Der Einfluss wäre zu groß für Sie, sodass Zweifel aufkommen und gutes Timing nicht mehr erreicht wird. Ein weiterer Faktor bezüglich Timings ist die Saisonalität der Basiswerte. Wenn Ihnen als Trader bekannt ist, dass Gold ab Mitte Januar bis Ende des ersten Quartals des Folgejahres häufig ansteigt, dann könnten Sie anhand der Saisonalität das Timing eingrenzen und abwarten, bis die Initialzündung kommt. Zündstoff für die Kurse Reden wir über die Impulse, welche den Kursen den notwendigen Auftrieb verleihen können. Wie bereits erwähnt, können solche Impulse auftreten, wenn sich fundamentale Gegebenheiten schlagartig ändern und Kapital im großen Stil umgeschichtet wird. Solche grundlegenden TRADERS´ 11.2023 Der markierte Abschnitt zeigt einen für den Trader interessante Anstiegsphase, die jedoch nur schwer über das Ein- und Ausstiegs-Timing mitnehmbar ist. Quelle: TradingView.com B1 Gold-Future im Wochen-Chart INSIGHTS
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