Traders Magazin_02_2023

37 COVERSTORY TRADERS´ 02.2023 Buy-Setup Sell-Setup Buy-Test Sell-Setup Buy-Setup Sell-Test Open Buy Breakout False Break Open Open False Break Sell Breakout Buy-Setup Sell-Setup Rebreak Sell-Test Buy-Test Open Rebreak 1 2 3 Die oberste Tradingvariante ist ein Pullback-Ansatz, bei dem sich die Kurse eine Zeit lang vom Eröffnungskurs wegbewegen, um dann noch einmal ihren Ausgangspunkt (= Open) zu testen, bevor sie den Trend fortsetzen. Der Pullback zur Linie wird als Einstieg in eine entsprechende Position genutzt. Sollten die Kurse den Markttest etwas ausdehnen, bevor sie sich wieder in die ursprüngliche Richtung bewegen, spricht man von einem Fehlausbruch des Eröffnungskurses (2). In diesem Fall wird erst wieder eine Position eingegangen, wenn ein Ausbruch aus der vorherigen Handelsspanne erfolgt ist. Sollte der erste Test komplett missglücken, weil die Kurse das Niveau des Eröffnungskurses durchbrechen (= Rebreak, siehe 3), wartet der Trader mit der Positionseröffnung, bis die Kurse einen erneuten Test des Eröffnungskursniveaus starten. Quelle: TRADERS´ B1 Typische Eröffnungsstrategien für Daytrader Was ist Daytrading? Eine offizielle Definition von Daytrading gibt es nicht. Trotzdem können wir aufgrund des allgemeinen Sprachgebrauchs eine Unterscheidung vornehmen. Wenn wir von der Dauer einer offenen Position ausgehen, dann gibt es Day-, Swing-, Positionstrader und Investoren. Nach unserer Definition handelt ein Daytrader meist innerhalb eines Handelstages; in Ausnahmefällen ist seine Position maximal drei Tage offen. Der Swingtrader sucht ebenfalls meist auf Basis des Kursmomentums seine Chance. Seine Haltedauer beträgt in der Regel zwischen zwei und 40 Tagen. Deutlich länger ist der Positionstrader aktiv. Er hält seine Positionen über Monate bis zu zwei Jahren. Zu guter Letzt kommt der Investor: ein langfristiger Börsenakteur, der theoretisch eine Position ein Leben lang halten könnte. Seine Mindesthaltedauer beträgt ein Jahr. Die zeitliche Einordnung der Börsenakteure zeigt, dass es Überschneidungen gibt und nicht immer eine exakte Zuordnung möglich ist. Auch ein langfristiger Investor kann aufgrund einer veränderten Anlagesituation zu einer neuen Entscheidung kommen und danach seine Position frühzeitig auflösen. Daytrading bringt eine relativ hohe Handelsfrequenz mit sich. Abhängig von den Handelsansätzen sind sicherlich weitere Unterteilungen möglich. So gibt es zum Beispiel Scalper, die von kleinen Kursbewegungen zu profitieren versuchen. Ebenso gibt es einen ständig wachsenden Börsenhandel mit Algorithmen. Hier werden vollautomatische Orders umgesetzt, mit einer Haltedauer von Sekunden bis Stunden. Dann gibt es noch einen Hochfrequenzhandel, der von institutionellen Marktteilnehmern umgesetzt wird. Ein- und Ausstieg werden dabei deutlich unterhalb einer Sekunde umgesetzt – teilweise sogar im Nanosekundenbereich. Der Hochfrequenzhandel hat nichts mit klassischem Daytrading zu tun und bleibt deshalb in diesem Artikel außen vor. Vereinfacht ausgedrückt, ist Daytrading das Einnehmen spekulativer Long- beziehungsweise Short-Positionen, die meist im Verlauf eines Handelstages (= Intradayhandel) abgeschlossen werden. Die Handelslogik basiert in den meisten Fällen auf Technischer Analyse kombiniert mit fundamentalen Ansätzen, etwa wenn ein Daytrader aktuelle News berücksichtigt. Der vielleicht am häufigsten genutzte Chart beim Daytrading ist der 5-Minuten-Chart. Der Handelstag wird in diesem Fall mit 5-Minuten-Candlesticks analysiert. Grundsätzlich gibt es aber keine optimale Zeiteinstellung, die zu jedem Trader passt. Alles hängt von der Handelsstrategie ab; für den einen sind Tickcharts relevant, für andere 4-Stunden-Candlestick-Charts. Es gibt in diesem Zusammenhang kein Richtig oder Falsch. Der klassische Daytrader Das Ziel von Daytradern ist es, im Rahmen ihrer Handelsstrategie Positionen einzugehen und kleinere Trendbewegungen intraday mitzunehmen. Die Vorgehensweise beansprucht viel Beobachtungszeit und strapaziert das Nervenkostüm. Die Handelshäufigkeit liegt bei bis zu fünf Trades täglich, nur in seltenen Fällen darüber. Während bei privaten Tradern meist ein schneller Ein- oder Ausstieg umgesetzt werden kann, gibt es bei professionellen

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