DADAT DIREKT 02/2019

20 DIREKT 02/2019 strategie So gelingt der Einstieg in einem Kursrücksetzer Trading mit Gleiten- den Durchschnitten Trend-Trading muss nicht kompliziert sein – es braucht nur Setups mit klaren Ein- und Ausstiegen. Eine klassi- sche Strategie ist es, in Konsolidierungsphasen einzustei- gen und eine laufende Position nur leicht einzugrenzen. So nutzen Sie Trends effektiv aus – denn manchmal hal- ten die Bewegungen länger an, als ursprünglich vermutet. Eine von Tradern oft verwendete Methode sind Gleitende Durchschnitte (GD) verschiedener Periodenlängen. Neben der 200-hat sich die 50-Tage-Linie als Standard in der Techni- schen Analyse etabliert. Erstere ist vor allem im längerfris- tigen Bereich von Bedeutung, während letztere im kurz- bis mittelfristigen Bild entscheidend sein kann. Notiert ein Kurs oberhalb dieser Linien, weist das auf einen Aufwärtstrend hin; im umgekehrten Fall auf einen Abwärtstrend. Diese In- terpretation ergibt sich aus der einfachen Tatsache, dass der Kurs, um über seinem Durchschnitt zu notieren, gestiegen – beziehungsweise im umgekehrten Fall gefallen – sein muss. Eine weitere Bedingung Ein Nachteil bei GDs besteht darin, dass sie in Seitwärtspha- sen einen scheinbar intakten Trend anzeigen können. Hier würden Trader mit einem Handelsansatz, der nur auf GDs beruht, zahlreiche Fehlsignale erhalten. Daher sollte ein wei- teres Eingrenzungskriterium zum Einsatz kommen. Zusätzlich zum GD, der in der Technischen Analyse einen Indikator darstellt, können Trader einen Oszillator einsetzen. Während ein Indikator wie der GD einen offenen, an den Kur- sen der jeweiligen Aktie orientierten Wertebereich hat, sind Oszillatoren auf einen festen Wertebereich beschränkt. Ent- sprechend unterschiedlich verhalten sich beide, weshalb ihre Kombination innerhalb eines Konzepts sinnvoll erscheint. Einer der bekanntesten Oszillatoren in der Technischen Analyse ist der Relative Stärke Index (RSI), der standardmä- ßig über 14 Perioden berechnet wird. Sein Wert kann rein rechnerisch zwischen null und 100 schwanken, erreicht in der Praxis jedoch fast nie Werte unter zehn oder über 90. Bei einem Wert über 70 liegt eine überkaufte Situation vor, was als Vorstufe für ein Verkaufssignal interpretiert werden kann. Werte unter 30 kommen als mögliche Kaufsignale in Frage, da es sich um eine überverkaufte Situation handelt. In Verbindung mit dem GD wird zudem die 50er-Marke als Trigger-Linie eingesetzt. Die 30er- beziehungsweise 70er-Schwellen liegen für kurz- bis mittelfristige Trades zu weit im Extrembereich und werden in der Regel nur erreicht, wenn der GD zuvor verletzt wurde. Das würde gegen einen Trade sprechen, da es sich nicht um einen bloßen Rücksetzer, sondern einen neuen Trend (in Gegenrichtung) handelt. Ein- und Ausstiege Bevor ein Trade platziert wird, sollten Trader ihren Ein- und Ausstieg bereits geplant haben. Zwei Beispielvarianten als Setup für den Long-Einstieg auf Basis der GDs und des RSI: • Kurz- und mittelfristiges Trading: aktueller Kurs der Aktie liegt über dem GD(50) ; der RSI hat die Marke von 50 unterschritten und zurückerobert • Langfristiges Trading: aktueller Kurs der Aktie liegt über dem GD(200); der RSI hat die Marke von 30 unterschrit- ten und zurückerobert Beim Ausstieg sollte den Positionen Spielraum zur Ent- wicklung gegeben werden – schließlich handelt es sich um eine Trend-Trading-Strategie. Die Trades sollten laufen, bis der Markt ein klares Signal für das Ende der Bewegung gibt.

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